Schach - Vereinsgeschichte

Im Jahre 1949 gründeten einige Schachbegeisterte den SK Nordhalben und führten verschiedene Freundschaftsspiele durch. Am 3. Okt. 1953 wurde zum Beispiel ein Freundschaftsspiel mit den Schachfreunden BSG Fortschritt Leipzig-West ausgetragen. Leider war diesen Anfängen keine lange Dauer beschieden. Die ungünstige Verkehrslage (PKWs waren nicht vorhanden) und Spielerabwanderungen waren Ursache für die baldige Auflösung.

Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft belebte Georg Wunder das „Königliche Spiel“ in Nordhalben und 1956 schloss man sich dem Fußballclub an. Das 1. Punktspiel wurde mit 2 : 6 gegen Ludwigsstadt verloren, in folgender Aufstellung: Georg Wunder, Paul Schultes, Thomas Schuberth, Hans Schultes, Hans Scherbel, Siegfried Franz, Max Stey und Fred Martin.

Die folgenden Jahre waren für die kleine Schachgruppe eine harte Bewährungszeit – beim Einsammeln von Niederlagen. Doch nach und nach stellten sich auch Erfolge ein und 1960 konnte die erste Meisterschaft errungen werden. Der viel zu kleine Spielerkader war jedoch weiterhin das größte Problem. Oft mussten Mannschaftskämpfe mit sieben, sechs, ja sogar mit 5 Spielern bestritten werden, bis 1966 der Spielbetrieb für ein Jahr gänzlich eingestellt werden musste. In dieser Zeit und nach dem Wegzug von Georg Wunder hielten Spartenleiter Siegfried Franz, Thomas Schubert, sowie die Gebrüder Paul und Hans Schultes mit großer Willenskraft die Schachabteilung am Leben.

Erst durch die Initiative des leider viel zu früh verstorbenen Schachfreundes Hans Schultes kam ein neuer Aufschwung. Aus der Umgebung seiner Wohnung förderte er junge Spieler mit großer Hingabe und bald konnte das Team aus der „Gartenstraße“ die Schachgruppe entscheidend verstärken.

Die Mitte der 70er Jahre kann man als Glücksfall für das Schachgeschehen unseres Vereins ansehen. Ein junger Student aus Kronach, Hans Blinzler, des Schachspiels sehr kundig, zog nach Nordhalben. Er lebte hier einige Jahre, schloss sich unserer Abteilung an und organisierte darüber hinaus einen groß angelegten Schachlehrgang für Schüler. Tatkräftig zur Seite stand ihm hierbei Hilmar Stumpf.

Im Jahre 1974 gelang der Aufstieg in die Landesliga Nordwest und nach dem Zusammenschluss der Schachverbände konnte die 1. Mannschaft 1978 den Aufstieg in die neu gegründetete Regionalliga Nordwest erzielen. Als im Jahre 1980 Dr. Miodrag Kostic zur Schachabteilung kam, erlebte man einen erneuten Aufschwung.

Der absolute Höhepunkt war die Ausrichtung der Oberfränkischen Meisterschaften im Jahre 1986. Nicht nur, dass man mit Joachim Görg den Oberfränkischen Meister stellte und Dr. Miodrag Kostic das Hauptturnier gewann, sondern auch in den Mannschaftskämpfen gewann man 1986 alles, was es zu gewinnen gab:
Die 1. Mannschaft sicherte sich mit einem halben Brettpunkt Vorsprung die Meisterschaft in der Bezirksliga 1 und sicherte sich darüber hinaus den Titel „Oberfränkischer Pokalsieger“.
Die 2. Mannschaft konnte mit einem 2.Platz in der Kreisklasse A den Aufstieg in die Bezirksliga 2 erringen und die 3. Mannschaft wurde Meister in der C-Klasse.

Der plötzliche Tod von Dr. Miodrag Kostic und der Weggang von Joachim Görg und Eugenius Jopek konnte auf Dauer nicht verkraftet werden. In den Jahren 1994 und 1995 folgte der doppelte Abstieg.
Aber schon 1996 schafft man den sofortigen Wiederaufstieg in die Bezirksliga 1 und hat seitdem gute Platzierungen erreicht und auch mehrmals am erneuten Aufstieg geschnuppert.

Doch es sollte bis 2004 dauern, bis man den Wiederaufstieg in die Regionalliga Nordwest realisieren konnte. Verstärkt mit den beiden Coburgern Wolfgang Burgemeister und Detlev Hild und in der Aufstellung Horst Wunder, Stefan Wunder, Hans Scherbel, Dieter Schultes, Hilmar Stumpf und Frank Zimmermann konnte man die Gegner hinter sich lassen und souverän den Meistertitel holen.

Sechs Jahre lang konnte die Liga gehalten werden, aber 2010 erfolgte der Abstieg. Zwar wurde gleich 2011 der Wiederaufstieg geschafft, allerdings kam bereits ein Jahr später der erneute Abstieg. In den Jahre 2013 und 2014 wurde zweimal die Meisterschaft in der Bezirksoberliga geholt, aber man verzichtete jeweils auf den Aufstieg.

Die schachlichen Erfolge der letzten 20 Jahre sind hauptsächlich der Verdienst von Spielleiter Stefan Wunder, der sich mit großer Leidenschaft dem Schachsport widmet.

Das momentane Ziel der 1. Mannschaft ist ein vorderer Tabellenplatz in der Bezirksoberliga, während die 2. Mannschaft einen Platz im Mittelfeld der Kreisoberliga anpeilt.
Leider zeigen sich die Auswirkungen des demografischen Wandels auch bei den Schachlern der FC Nordhalben. Fehlender Nachwuchs und studium-/arbeitsbedingte Wegzüge von aktiven Spielern sind die logische Konsequenz. Es müssen Wege und Konzepte gefunden werden, um auch in Zukunft das Schachspiel auf hohem spielerischem Niveau in Nordhalben anbieten zu können.

Chronik

1956

Gründung der Schachabteilung mit Anschluss an den FC Nordhalben

1960

Frankenwaldmeister

1964

Meister der 2. Kreisliga

1966

keine Teilnahme am Spielbetrieb

1967

Neuanfang in der 3. Kreisliga, sofortiger Aufstieg

1969

Aufstieg in die A-Klasse LIF/KC

1970

Meister der A-Klasse

1971

Abstieg

1974

Aufstieg in die Landesliga Nordbayern

1975

Oberfränkischer Pokalsieger

1976

2. Platz im Oberfrankenpokal, Abstieg, Gründung einer zweiten Mannschaft

1978

Meister der Bezirksliga 2 und Aufstieg in die Bezirksliga 1

1979

Verbandspokalsieger, Aufstieg in die Regionalliga Nordwest

1982

Oberfränkischer Pokalsieger durch ein 2:2 gegen Bundesligist SC Bamberg, Simultanvorstellung von GM Vlastimil Hort in Nordhalben. Der Großmeister verliert nur eine Partie gegen Joachim Görg vom FC Nordhalben

1983

Kreis-Schülermannschaftsmeisterschaft, Gründung einer dritten Mannschaft

1985

Verbandspokalsieger

1986

Oberfränkischer Pokalsieger durch ein 2:2 gegen Bundesligist SC Bamberg, Meisterschaft der 1. Mannschaft (Bezirksliga 1) und Aufstieg in die Regionalliga Nordwest, Aufstieg der 2. Mannschaft in die Bezirksliga 2 West, Meisterschaft der 3. Mannschaft (Kreisklasse C)

1987

Oberfränkischer Pokalsieger. Abstieg der 2. Mannschaft in die Kreisklasse A

1988

Aufstieg der 2. Mannschaft in die Bezirksliga 2 West

1989

Abstieg der 2. Mannschaft in die Kreisklasse A

1990

Oberfränkischer Pokalsieger

1992

Großmeister Vlastimil Hort gibt zum zweiten Mal eine Simultanvorstellung in Nordhalben. Er verliert nur zwei Partien gegen Roland Martius vom SK Bad Steben und Horst Wunder vom FC Nordhalben und remisiert gegen Stefan Wunder ebenfalls vom FC Nordhalben

1994

Abstieg der 1. Mannschaft in die Bezirksliga 1

1995

Abstieg der 1. Mannschaft in die Bezirksliga 2 West

1996

Aufstieg der 1. Mannschaft in die Bezirksliga 1,Kreisversammlung in Nordhalben

1998

Oberfränkischer Pokalsieger

2004

Aufstieg der 1. Mannschaft in die Regionalliga Nordwest, Kreisversammlung in Nordhalben

2010

Abstieg der 1. Mannschaft in die Bezirksoberliga

2011

Aufstieg der 1. Mannschaft in die Regionalliga Nordwest

2012

Abstieg der 1. Mannschaft in die Bezirksoberliga

2013

Meister der Bezirksoberliga, aber Verzicht auf den Aufstieg

2014

Meister der Bezirksoberliga, aber Verzicht auf den Aufstieg